Intriganten-Stadl Justizbehörde! Darum feuerte die Senatorin ihre wichtigste Mitarbeiterin Gift und Gallina

Von: MARKUS ARNDT

01.11.2021 - 07:36 Uhr

Hamburg - Hamburgs Richter und Staatsanwälte wenden sich angewidert ab. Es ist ein erbärmliches Schauspiel aus Neid und Missgunst, Gift und Gallina, das in dem Amt aufgeführt wird, das für sie zuständig ist. Seit Juni letzten Jahres ist Nicht-Juristin Anna Gallina (38, Grüne) Justizsenatorin
Foto: Lars Berg
Justizbehörde wird zum Intriganten-Stadl!

Senatorin Anna Gallina (38, Grüne) hat Bürgermeister Peter Tschentscher (55, SPD) aufgefordert, Staatsrätin Katja Günther (55, Grüne) wegen angeblicher Illoyalität zu entlassen.

Dass Tschentscher sich weigert, gilt als ausgeschlossen, weil dann Rot-Grün zerbräche (BILD berichtete).

Wie kam es zum Zerwürfnis der beiden Grünen-Frauen?

Die Erklärung ist schlicht und erschreckend: Gallina hat so gut wie keine Ahnung von der Justiz. Und weil sie das weiß, wittert sie überall Feinde. Günther unterstellte sie, so berichten Behörden-Insider, säge an ihrem Stuhl, wolle ihren Posten.

Dass ein Problem auf sie zukommt, ahnte die Staatsrätin wahrscheinlich schon Mitte des Jahres. Da soll Gallina sie angefaucht haben, dass Günther "Geheimaufträge" in Abteilungen gegeben habe.

Gilt als hochkompetent, wurde von Gallinas Vorgänger Till Steffen (48, Grüne) installiert: Staatsrätin Katja Günther (55, Grüne)
Foto: PublicAd

Günther stritt ab. Es folgten monatelange Nickeligkeiten. Und zum Schluss ein Streit über die Zukunft von Gallinas Büroleiter Thomas Baehr (Grüne).

Der sollte Leiter des Verbraucherschutzamts werden, fiel aber durch. Gallina unterstellte Günther, sie habe bewusst die Beförderung Baehrs hintertrieben.

Günther weist auch das vehement zurück.

Seit zweieinhalb Wochen gibt es wegen der Zuspitzung Krisengespräche auf der Führungsebene der Grünen. Es wurde nach einer gesichtswahrenden Lösung für alle gesucht, z. B. eine Versetzung Günthers auf einen anderen Posten - ohne Ergebnis.

Staatsrätin Günther erfuhr als Letzte, wie nah sie am Abgrund stand. Am Freitag um 16.30 Uhr teilte ihr Gallina mit, dass sie nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wolle.

Üble Schlusspointe: Gallina will nun ihren Büroleiter zum neuen Staatsrat machen. Nicht gut genug für den Verbraucherschutz, aber zum zweiten Mann reicht's?

Dagegen gibt's sogar bei den Grünen Vorbehalte. Das Stück "Gift und Gallina" wird fortgesetzt - garantiert.

Sorgen Sie für Ordnung, Herr Tschentscher

Peter Tschentscher (SPD)
Foto: Marcus Brandt/dpa

Kommentar von Markus Arndt

Herr Bürgermeister Tschentscher, wir müssen daran erinnern: Sie sind für den gesamten Senat verantwortlich. Es ist Ihr Senat.

Und auf dessen grüner Seite sieht's - bis auf Wissenschaftssenatorin Fegebank - verheerend aus.

Der Bürgermeister lässt das alles bislang locker laufen. Ohne zu bedenken, dass seine Sozialdemokraten vom Normal-Hamburger automatisch mit ins Chaos-Boot gesetzt werden.

Wer nichts tut, macht keine Fehler, heißt es. Nichtstun kann aber auch ein großer Fehler sein, Herr Bürgermeister. Sie sind der Kapitän, sorgen Sie für Ordnung an Bord!


Quelle: Gift und Gallina | Regional | BILD.de